Habitat

Habitat

Habitat ist eine begehbare Performance-Installation, die das Publikum einlädt, verschiedene reale wie virtuelle Raumebenen und die Besiedelung dieser Ebenen aus einer selbst bestimmten Perspektive zu erleben.

In Holz ausgeführte Skulpturen gestalteten den Gesamtraum der Performance-Installation. Jede einzelne Skulptur verfügt über einen intimen, für den Betrachter zu entdeckenden Innenraum, der mit einem Monitor und einem Lautsprecher bestückt ist.

Der im Monitor zu sehende virtuelle Raum ist eine mediale Verlängerung der Skulptur und bildet die virtuelle Bühne für die Tänzerin und Ihre Choreografie. Die Tänzerin agiert auf einer klar definierten Spielfläche im Gesamtraum der Performance- Installation.

Die Einheit von Tanz und Skulptur entsteht unter Anwendung Neuer Technologien – und einem speziell für die Performance entwickeltem Computer programm. Mittels Videoprojektion wird in Echt-Zeit eine Verbindung zwischen der Choreografie im realen Raum und dem virtuellen Raum in den Skulpturen hergestellt. Die virtuellen Bühnen (Monitore) werden im verlauf der Performance durch den Tanz belebt. Die Tänzerin besetzt einzeln oder als vielfacher Klon die virtuellen Räume der Plastiken. Jede Bewegung entsteht in Bezug auf und in
Auseinandersetzung, mit dem virtuellen Innenraum der Skulpturen. Sie agiert und handelt im Bewusstsein ihres durch die skulpturalen Innenräume definierten „Habitats“. Die choreografische Interpretation bleibt den Skulpturen als digitale Aufzeichnung erhalten.

Für die Zuschauer ist die Umgebung sowohl Performance als auch Installation, die sie herausfordert und ermutigt, die Sicherheit der einfachen Beobachtung zu verlassen. Dem Publikum stellt sich der begehbare Gesamtraum als temporärer „Lebensraum“ dar, innerhalb dessen er durch seine eigene Bewegung das real stattfindende und das medial übermittelte „Leben“ in den Skulpturen gleichzeitig erfahren kann. So erschließen sich ihm neue Wege der Wahrnehmung. Es gibt keine Lücke zwischen Spielfläche, Publikum, Performer, Akustik und Skulptur. Dadurch wird der künstlerische Prozess während der Performance für den Zuschauer erfahrbar.

Konzept: laborgras & Volker Schnüttgen
Choreografie: laborgras (Renate Graziadei & Arthur Stäldi)
Performance: Renate Graziadei
Skulpturen und Virtuelles Interior Design: Volker Schnüttgen
Komposition & Live-Music: Constantin Popp
Videoart: Frieder Weiss & Martin Bellardi
Kostümdesign: Chantal Margiotta
Assitenz Kostüme: Claudia Janitschek
Assitenz Skulpturen: Fernando Almeida
Technische Leitung: Jochen Massar
Produktionsleitung: Inge Zysk
PR: Yven Augustin
Fotos: Constantin Popp & Volker Schnüttgen

Uraufführung
17. Dezember 2010

Ort: radialsystem
Holzmarktstr. 33
10243 Berlin

Eine Produktion von laborgras & Volker Schnüttgen, gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds Berlin. Mit freundlicher Unterstützung von Kirchhoff Automotive und Galeria Arthobler. Studio laborgras wurde gefördert durch das Land Berlin, Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Die Vorstellungen im August 2011 fanden im Rhamen von Tanz im August statt und wurden aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds Berlin gefördert.

Die work in progress version 2008 entstand in Kooperation mit Espaço dos Tempos Convento da Saudação, Montemor-o-Novo, Faculdade De Belas Artes Do Porto und wurde von Kirchhoff Automotive unterstützt.

Trailer: Tanzforum Berlin

„Das Team von „Habitat” bietet eine humorvoll spielerische, kohärente Performance dar, die das Publikum auf- und herausfordert, die gewohnte passive Zuschauerposition aufzugeben und unterschiedliche Positionen auf verschiedenen Ebenen einzunehmen, während es die Bildschirme betrachtet. Graziadei füttert das Publikum mit vielen Facetten einer Person, ohne es dabei zu übersättigen. Eine Vielfalt an Bewegungsqualitäten wird entfaltet, von fließend beherrscht über unterbrochen dynamisch und kämpferisch temperamentvoll wie eine Stierkämpferin. Eine wahre Entdeckungstour!“
September 2011, Tanzpresse.de